Identifikationsbereich |
Signatur: | Bez Bern |
Titel: | Bezirksarchiv Bern |
Entstehungszeitraum: | 1645 - 2013 |
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Angaben zur Benutzung |
Bemerkungen: | Die Signaturen Bez Bern B 9267 bis B 10728 befinden sich im Aussendepot I (Länggasse) und die Signaturen Bez Bern C 2731 bis C 4278 befinden sich im Aussendepot II (Liebefeld). Bitte beachten Sie die Bestellzeiten auf unserer Internetseite. Für die Konsultation von Unterlagen des Notariats (Urschriften) bitten wir Sie sich mit einem Einsichtsgesuch an die Notariatsaufsicht Bern zu wenden. |
Findhilfsmittel: | Gruber-Kartei (für Handänderungen; nach Strassen und Häusern):
Während es der Obrigkeit im 17. und 18. Jahrhundert gelungen war, auf dem Land die Zahl der Notare soweit zu reduzieren, bis am Ende für die wichtigen Verträge nur noch der Amtsschreiber zuständig war, konnte in der Stadt Bern jeder Burger, der die entsprechenden Voraussetzungen (Examen) erfüllte, den Beruf des Notars ergreifen (vgl. Rennefahrt, Hermann: Aus der Geschichte des bernischen Notariats. Vortrag gehalten in Bern an der Hauptversammlung vom 24. Juni 1946 des Vereins bernischer Notare. [Bern]: Verein bernischer Notare, [1946]). In der Hauptstadt war deshalb zur gleichen Zeit stets eine Vielzahl von Notaren tätig und die Vertragsparteien konnten frei unter ihnen auswählen.
Die Forschung nach der Geschichte von Gebäuden ist daher in den Stadtberner Kontraktenmanualen sehr aufwendig. Die sogenannte Gruber-Kartei im Registerstock des Lesesaals bietet jedoch eine gewisse Hilfestellung. Neben seinen familiengeschichtlichen Forschungen (vgl. BBB FA Gruber 5-14) erstellte Friedrich Emanuel Gruber-v. Fellenberg, Verwalter der Deposito-Cassa, 1883-1979, ein umfangreiches Register, das von Ruth Neuenschwander, der Sekretärin des Staatsarchivs, auf Karteikarten abgetippt und ins Reine geschrieben wurde (Abschluss August 1965). Die Karteikarten-Einträge wurden 2021 beim jeweiligen Band ins Feld "Bemerkungen" übertragen.
Die in der Kartei angegebenen Hausnummern sind in der Regel der Quelle entnommen und entsprechen nicht der heutigen Nummerierung der Häuser. Mit den Tabellen von 1882 ("Die Häuser-Nummerierung in Bern. Gegenüberstellung der alten und neuen Hausnummern", in der Lesesaal-Aufsicht) kann meist die heutige Hausnummer gefunden werden. |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Der Bestand „Bezirksarchiv Bern“ setzt sich zusammen aus den drei Abteilungen
A: bis 1831 B: 1831 - 1950 C: 1951 - 2009
Die Abteilung A umfasst das überlieferte Archivgut des Amtsbezirks Bern vom Beginn der schriftlichen Überlieferung bis zur Entstehung des modernen bernischen Volksstaates im Jahre 1831.
Der alte Stadtstaat Bern vor 1798 erstreckte sich nicht über ein geschlossenes Territorium, sondern war durch gerichtliche Zuständigkeiten definiert. Dies muss vor allem auch bei der Arbeit mit Kontraktenmanualen berücksichtigt werden. Das Notariatswesen vor 1798 richtete sich nach den historisch gewachsenen Gerichtsbezirken. Ihre Grenzen stimmen vielfach nicht mit den heutigen Gemeindegrenzen überein – es lohnt sich deshalb die genauen Zuständigkeiten anhand der Ortsverzeichnisse des Regionbuches zu überprüfen (siehe E IV 3 ff., Standort: Lesesaal, Registerstock). In der Regel wurden die Hoheitsrechte des Staates durch den zuständigen Landvogt wahrgenommen, unter dessen Oberaufsicht die örtlichen Gerichte standen.
Im späteren Amtsbezirk Bern waren vor 1798 die Verhältnisse besonders komplex. Das Stadtgebiet und zahlreiche Ortschaften und Weiler waren direkt dem Stadtgericht unterstellt (s. Liste). Auch das Stiftamt war für ein weit verstreutes Gebiet zuständig: Gerichte Frauenkappelen, Oberbalm, Rüeggisberg und Frauchwil (Gemeinde Rapperswil). Zur Schaffnerei Köniz dagegen gehörte nur ein kleiner Gerichtsbezirk mit dem Dorf Köniz und dem Liebefeld. In der heutigen Gemeinde Wohlen kreuzten sich die Zuständigkeiten der Landvögte von Laupen (Gerichte Säriswil und Frieswil) und Münchenbuchsee (Gericht Illiswil) (siehe auch Inventare Bez Laupen und Fraubrunnen). Privaten Herrschaftsherren unterstanden die Herrschaften Bümpliz, Bremgarten, Reichenbach (mit Zollikofen), Utzigen und Riedburg (siehe auch: Inventar Herrschaftsarchive). Das Freigericht Dieterswil (Gemeinde Rapperswil, mit Zimlisberg und Zuzwil) unterstand direkt dem regierenden Schultheissen, der es durch einen Notar als Herrschaftsverwalter versehen liess.
Zum Stadtgericht Bern gehörten vor 1798: * der Stadtbezirk Bern (Gemeinde Bern ohne Bümpliz) * die vier Kirchspiele: - Muri - Vechigen (ohne Bangerten, einzelne Häuser im Bergviertel und ohne die Herrschaft Utzigen) - Stettlen - Bolligen * im Landgericht Seftigen: - Selhofen (Gemeinde Kehrsatz) - die Herrschaft Obermuhlern (= Gemeinde Zimmerwald mit Falebach und Obertoffen, Gemeinde Niedermuhlern) - die Herrschaft Niedermuhlern * im Landgericht Sternenberg: - Köniz (ohne den Dorfbezirk und ohne die Herrschaft Riedburg) und Riedern (Bümpliz, Gemeinde Bern) * im Landgericht Konolfingen: - Rubigen und Allmendingen - Stalden (Gemeinde Konolfingen) - Möschberg und Gfell (Gemeinde Oberthal) - Vielbringen und Rüfenacht (Gemeinde Worb) * im Landgericht Zollikofen: - Kirchlindach mit Schüpberg, Ober- und Unterdettigen - Herrenschwanden und Halen
Während der Helvetik umfasste der Distrikt Bern die Kirchgemeinden - Bern - Bolligen - Bümpliz - Muri - Stettlen - Vechigen.
Nach 1803 kamen die Kirchgemeinden - Bremgarten (Helvetik: Distrikt Zollikofen) - Kirchlindach (Helvetik: Distrikt Zollikofen) - Köniz (Helvetik: Distrikt Laupen) - Oberbalm (Helvetik: Distrikt Laupen) - Wohlen (Helvetik: Distrikt Zollikofen) dazu.
Die Abteilung B umfasst das Archivmaterial der Bezirksverwaltung Bern nach 1831. Sie ist entsprechend der Herkunft des Schriftgutes wie folgt gegliedert:
1. Regierungsstatthalteramt 2. Amtsschreiberei / Grundbuchamt 3. Richteramt und Gerichtsschreiberei
Für die notariellen Urschriften des Grundbuchamts wurde eine eigene Gliederungsgruppe "Notariat" gebildet.
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| Die Abteilung C umfasst die Archive der Bezirksverwaltung Bern nach 1950. Sie wurden durch den zuständigen Verwaltungskreis bzw. die Gerichtsregion bewirtschaftet. Die notariellen Urschriften (Grundbuchamt; bis 31.12.2014) sowie Unterlagen des Regierungsstatthalteramts und des Richteramts wurden dem Staatsarchiv abgeliefert und im Teilbestand Bez Bern C erfasst. Folgende Einheiten sind in der Abteilung C enthalten, die das Archivmaterial des Bezirks von Bern von 1951 bis 2009 umfasst:
1. Regierungsstatthalteramt 2. Richteramt bis 1996, ab 1997 Gerichtskreis 3. Notariat Für die Benutzung des Bestandes, insbesondere der Abteilung A, bildet die Kenntnis des territorialen Umfangs sowie der Gliederung des jeweiligen Verwaltungsbezirks eine wichtige Voraussetzung. Auskunft darüber geben unter anderem die Kartenbeilagen:
Karte 1: Amtsbezirk Bern (1803 ff.), mit Gemeinden Karte 2: Gliederung des altbernischen Staatsgebiets (bis 1798), im Bereich des Amtsbezirks Bern Karte 3: Distriktseinteilung der helvetischen Kantone Bern und Oberland (1798-1803)
Über die komplizierten territorialen Verhältnisse im Ancien Régime (bis 1798) informieren im weiteren das Regionenbuch von 1782/84 (E IV 3 ff., Standort: Lesesaal, Registerstock) sowie die reichlich vorhandene lokalgeschichtliche Literatur. |
Ansichtsbild: |
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Umfang: | 1065.5 Laufmeter |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://stabe.query.scope.ch/detail.aspx?ID=198 |
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