V Aebi-Hus Archiv der Stiftung Drogenhilfe Aebi-Hus / Maison Blanche in Evilard, 1974-2005 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Signatur:V Aebi-Hus
Titel:Archiv der Stiftung Drogenhilfe Aebi-Hus / Maison Blanche in Evilard
Inhalt:Protokolle des Stiftungsrates und der Verwaltung, Reglemente, Verträge, Jahresberichte, Korrespondenz, diverse Akten, Publikationen, Presseberichte, Fotografien, Patientendossiers
Entstehungszeitraum:1974 - 2005

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte:1974 wurde das Aebi-Hus, eine Arbeits-, Freizeit- und Wohngemeinschaft zur Rehabilitation von heroinsüchtigen Frauen und Männern, in Brüttelen-Bad begründet. Die Organisation schuf damit eines der ersten Angebote der stationären Suchthilfe in der Schweiz.
Ein zentrales Anliegen war, dass das Los drogensüchtiger Strafgefangener verbessert und eine Alternative zum traditionellen Strafvollzug angeboten werden konnte. Unter Beratung des Drogen- und Rehabilitationsexperten Karl J. Deissler, wurde das Aebi-Hus-Modell begründet, ein abstinenzorientierter, stationärer Rehabilitationsprozess unter Einsatz des konfliktlösenden Games.

Die Aebi-Hus-Organisation (AHO) konnte für etwa 50 Drogensüchtige eine Langzeittherapie anbieten. In betreuten Aussenwohngruppen erprobten ab 1979 die im Rehabilitationsprozess bereits fortgeschrittenen „Aebianer“ die Rückkehr in die Gesellschaft. 1980 wurde eine Nachbetreuungsstelle geschaffen. 1977 erhielt das Aebi-Hus einen zweiten Standort, das ehemalige Kindersanatorium Maison Blanche in Evilard ob Biel. 1979 wurden alle Bereiche des Rehabilitationsprogrammes in der Liegenschaft Maison Blanche vereinigt.

Trägerschaft des Aebi-Hus war 1974-1980 der Bernische Verein für kirchliche Liebestätigkeit (Vgl. auch StAB V KLT). Per 1.1.1981 wurde die Stiftung Drogenhilfe Aebi-Hus / Maison Blanche (DAM) ins Leben gerufen, Stifter waren der Verein für kirchliche Liebestätigkeit und der Verein Maison Blanche, letzterer brachte die Liegenschaft in Evilard ins Eigentum der Stiftung.
Mit Kostgeldern, Erträgen aus eigener Produktion (Landwirtschaft, Bäckerei, Schreinerei) und Zuwendungen des Vereins Freunde des Aebi-Hus und weiteren Spendern, bestritt das Aebi-Hus einen Grossteil seines finanziellen Aufwandes. Das Bundesamt für Sozialversicherung leistete ergänzende Beiträge.
Finanzierungspolitische Veränderungen seit den 1990er Jahren führten zur finanziellen Unterdeckung des Aebi-Hus. Mehr und mehr wurde das Aebi-Hus-Programm durch andere Therapieeinrichtungen konkurrenziert, ausserdem fanden Kurztherapien, Methadon- und Heroinabgabeprogramme grössere Akzeptanz. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen und nach Jahren nicht kostendeckender Arbeit beschloss die Stiftung im Herbst 2004 die Schliessung des Aebi-Hus.
Bestandesgeschichte:2008/63; Geschenk
Umfang:5.5 Laufmeter
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:Siehe auch:
V KLT Archiv der Stiftung für Kirchliche Liebestätigkeit, 1883-1996 (Bestand)
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:http://stabe.query.scope.ch/detail.aspx?ID=360763
 

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