Archiv der Schweizerischen Landesausstellung 1914, 1910-1918 (Abteilung)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Titel:Archiv der Schweizerischen Landesausstellung 1914
Inhalt:Vom 10. Mai bis 2. November 1914 fand in Bern die dritte Schweizerische Landesausstellung statt. Nach Zürich (1883) und Genf (1896) war im Januar 1909 die Bundeshauptstadt zum dritten Schauplatz einer gesamtschweizerischen Leistungsschau "auf dem Gebiete der Industrie und der Landwirtschaft, des Handels und Verkehrs, der Wissenschaft und Kunst, des Wehrwesens und der Volkswohlfahrt" erkoren worden.

Das 500'000 Quadratmeter grosse, unmittelbar an die Häuser der Stadt Bern anschliessende Areal am Rande des Bremgartenwaldes bot für die Ausstellung einen würdigen Rahmen. 6'237 Aussteller, etwas weniger als 18 Jahre zuvor in Genf, sorgten dafür, dass die Ausstellung von 1914 zu einer wirklich repräsentativen Gesamtschau schweizerischen Schaffens wurde. Eingeteilt in 58 Ausstellergruppen (wovon drei allerdings nicht zustande kamen) beteiligten sich Firmen aus allen Branchen und allen Landesteilen: die Urproduktion auf dem Viererfeld, Industrie und Gewerbe auf dem Neufeld und dazwischen, auf dem Mittelfeld, die Gaststätten und Nahrungsmittelhallen.
Trotz des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges, der sich vor allem auf den Besucherstrom negativ auswirkte, war die Landesausstellung von 1914 ein Erfolg. Rund 3.2 Millionen Besucherinnen und Besucher fanden den Weg zum Ausstellungsgelände. "Man muss die Schweizerische Landesausstellung in Bern 1914 gesehen haben" hiess es in einem Ausstellungsprospekt, "nicht nur wenn man für das Schweizervolk, das man das regsamste Volk der Welt genannt hat, Teilnahme empfindet, sondern weil überhaupt an der Veranstaltung als solcher niemand vorbeigehen darf, der den Pulsschlag unserer Zeit verfolgt."

Am 2. November 1914 schloss die S.L.A.B. 1914 ihre Tore. Bereits am folgenden Tage begannen die Räumungsarbeiten. Von der Ausstellung selber blieb wenig übrig. Sämtliche Bauwerke wurden abgetragen, das Ausstellungsareal wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Am 11. April 1916 wurde die S.L.A.B. 1914 als Genossenschaft aufgelöst und als Liquidationsfirma im Handelsregister eingetragen. Am 28. April 1916 wandte sich das Zentralkomitee an Staatsarchivar G. Kurz und leitete die Überführung der Aktenbestände ins Staatsarchiv in die Wege.
Entstehungszeitraum:1910 - 1918
Zusätzliche Begriffe:Exposition nationale suisse à Berne

Angaben zur Benutzung

Bemerkungen:Indem die Akten der Schweizerischen Landesausstellung 1914 so erschlossen wurden, dass Aufbau und Einteilung des Inventars weitgehend mit dem Organisationsschema der Ausstellung übereinstimmen, wird das Aufsuchen einzelner Aktenstücke für die Benutzerin und den Benutzer wesentlich erleichtert. Dies hat aber auch zur Folge, dass Aktenstücke einzelner Ausstellerfirmen an verschiedenen Orten zu suchen sind. Im Normalfall bestehen zu jeder Ausstellerfirma fünf Möglichkeiten von Fundstelle für Schriftstücke, Formulare, Reklameschriften (Werbung) etc.:
1. Akten des Zentralkomitees (Findmittel: Alphabetisches und Sachregister)
2. Akten des Preisgerichts
3. Akten des Oberpreisgerichts
4. Aussteller-Akten
5. Aussteller-Reklame

Angaben zum Kontext

Provenienz:Zentralkomitee der Schweizerischen Landesausstellung 1914
Verwaltungsgeschichte:Die heute (ohne die unzähligen Dubletten) rund 64 Laufmeter Akten ergeben einen vorzüglichen Überblick über die Organisation und den Betrieb der Landesausstellung einerseits, die Aussteller und Ausstellungsgegenstände andererseits. Es darf als seltener Glücksfall angesehen werden, dass der Nachwelt ein derart vollständiger und repräsentativer Querschnitt durch das industrielle, landwirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Schaffen einer früheren Generation erhalten geblieben ist. Das vorliegende Inventar soll den Archivbenützerinnen und -benützern den Weg in die Bestände der S.L.A.B. 1914 erleichtern. Aufbau und Einteilung des Inventars stimmen weitgehend mit den Verwaltungsstrukturen der Ausstellung überein. Sofern solche vorhanden waren, wurden Teilinventare aus der Zeit (Tiefbau, Rechnungswesen, offizielle Drucksachen) ins Gesamtinventar übernommen. Nicht alle Teile des Bestandes repräsentieren sich im gleichen Erhaltungszustand. Während die Akten des Zentralkomitees, der Preisgerichte, der Bauten und technischen Installationen wohl geordnet vorgefunden wurden, gaben vor allem die Ausstellerakten (und hier insbesondere die Korrespondenzen mit den einzelnen Ausstellern) dem Bearbeiter manch unlösbares Problem auf.
Bestandesgeschichte:1914: Ab 3. November Räumungsarbeiten. Die Liquidation verzögerte sich, da zahlreiche Mitarbeiter infolge der Kriegsmobilmachung abwesend waren. Das Büro des Zentralkomitees existierte während der Liquidation der Ausstellung an der Schwanengasse 2 weiter.
1916: 28. April: Schreiben des Zentralkomitees an Staatsarchivar G. Kurz. Absicht, die Ausstellungsakten ins Staatsarchiv zu übergeben. (Vgl. S.L.A.B. 2051 und RRB Nr. 2313 vom 5. Mai 1916).
1917: Liquidation abgeschlossen. Erscheinen des Administrativen Schlussberichts, erstattet im Namen des Zentralkomitees von E. Locher und H. Horber.
Noch im gleichen Jahr Überführung des gesamten offiziellen Materials ins Staatsarchiv. Aufstellung des Bestandes in 29 Holzkisten im Käfigturm. Erstellung eines provisorischen Inventars. Vor der Überführung war es zu Auseinandersetzungen gekommen, da das Staatsarchiv in Konkurrenz stand zu mehreren anderen Archiven, die ebenfalls Interesse am Bestand hatten. Erst eine Intervention von Staatsarchivar G. Kurz machte die Übergabe ans Staatsarchiv möglich. Der Stellenwert des Bestandes wurde früh erkannt. Im Staatsverwaltungsbericht des Jahres 1917 hielt Kurz fest: "Diese neue Abteilung bedeutet eine ungemein wertvolle Bereicherung des Staatsarchivs und wird für ähnliche Veranstaltungen und volkswirtschaftliche Studien grosse Dienste leisten." Trotzdem blieb der S.L.A.B. 1914-Bestand mehr als 40 Jahre lang im Käfigturm liegen. Erst zu Beginn der 1960er Jahre wurde er ins Staatsarchiv am Falkenplatz überführt. Hier erfolgte eine erste Sichtung des Materials durch Hans Schmocker.
1966: Erstellung eines zweiten provisorischen Inventars durch cand.phil. I Hermann Büchler. Er verfasste im Anschluss an die Sichtung des Bestandes seine Dissertation "Drei schweizerische Landesausstellungen: Zürich 1883, Genf 1896, Bern 1914"
1976: Erstellung eines Planinventars durch den ETH-Studenten Benjamin Hensel.
1982: Beginn der systematischen Inventarisierung des Bestandes im Februar 1982 durch Dr. Peter Martig. Der überwiegende Teil der Archivalien war zu diesem Zeitpunkt noch immer in den ursprünglichen Holzkisten verpackt. Durch die zahlreichen Umzüge und Vorarbeiten war das Material, insbesondere die Ausstellerkorrespondenz, in Unordnung geraten. Verschiedene Archivalien, u.a. die Plakate des Plakatwettbewerbs, waren beschädigt.
1983: Abschluss der Inventarisierung im Januar.
Umfang:64 Laufmeter
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:Siehe auch:
VID 6 "Schweizerische Landesausstellung 1914" in Bern (Expo 1914), 1998 (ca.) (Archiveinheit)
 

URL für diese Verz.-Einheit

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