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FA Mumenthaler-Geiser-Lehmann Familienarchiv Mumenthaler, Geiser, Lehmann (Langenthal), 1658-1982 (Bestand)
Identifikationsbereich |
Signatur: | FA Mumenthaler-Geiser-Lehmann |
Titel: | Familienarchiv Mumenthaler, Geiser, Lehmann (Langenthal) |
Inhalt: | Korrespondenz, Urkunden, Diplome, Vertragsdokumente, Abrechnungen, genealogisch-historische Studien, Fotografien, Zeichnungen, Bilder, Pläne |
Entstehungszeitraum: | 1658 - 1982 |
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Angaben zum Kontext |
Provenienz: | 2015/94 ; 2016/11, Trix Bühlmann-Epple; Thomas Epple |
Biographische Angaben: | Georg Mumenthaler-Dennler (1646-1710) hatte als erster der Familie Mumenthaler mit Arzneikunst zu tun. Kenntnisse dazu konnte er unter anderem in fremden Kriegsdiensten erwerben. Er findet Erwähnung als Apotheker und als Gerichtssäss in Langenthal. Sein Sohn, Friedrich Mumenthaler-Witschy (1677-1736), gehörte zur ersten Generation der Handwerksärzte. Er verbrachte seine Lehrzeit bei den Wund- und Leibärzten Melchior Lanz in Herzogenbuchsee und bei Johannes Witschy in Jegenstorf. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit war er auch als Apotheker, Zollverwalter, Postmeister und obrigkeitlicher Tuchmesser tätig. Johann Georg Mumenthaler-Geiser (1704-1780), Sohn von Friedrich Mumenthaler-Witschy absolvierte seine Lehrzeit als Wundarzt bei seinem Vater und trat 1733 in Bern zur Meisterprüfung an. Johann Georgius hatte einen bedeutenden Ruf als Arzt und bildete ebenfalls Lehrlinge aus. Auch zwei seiner Söhne absolvierten ihre Ausbildung bei ihm. Der eine Sohn, Johann Jacob Mumenthaler-Marti (1737-1787), besuchte nach seiner Lehrzeit die Universität in Strassburg und das Collegium medico-chirurgicum in Berlin. In Berlin war er auch an der Charité tätig. 1756 trat er als Schiffschirurg in holländische Dienste. 1762 quittierte er seinen Dienst und kehrte er nach Langenthal zurück. 1763 absolvierte er die Meisterprüfung. Sein Bruder, Johann Georg Mumenthaler-Marti (1734-1814), absolvierte seine Lehrzeit ebenfalls beim Vater und trat 1761 zum Meisterexamen an. Er ging auf Wanderschaft und studierte an der Universität Strassburg. Die Ärztelinie Mumenthaler wurde mit seinem Sohn, Johann Georg Mumenthaler-Zulauf (1769-1825), weitergeführt. Auch er studierte in Strassburg. Ausserdem bildete er sich in Paris in den Spitälern Hôtel-Dieu und Hôtel des Invalides weiter. Als Chirurg nahm er auch an mehreren Feldzügen teil. Sein Arztpatent holte er sich 1788 beim Sanitätsamt in Bern. Neben seiner Tätigkeit als Arzt amtete er auch als Armenvogt, Kirchengutsverwalter und Seckelmeister. Einer seiner Söhne war der Familienchronist Johann Georg Mumenthaler (1802-1828). Sein Bruder Johann Friedrich Mumenthaler-Gugelmann (1805-1852) führte das ärztliche Erbe weiter. Er war kein Handwerksarzt mehr. Johann Friedrich studierte an der medizinischen Fakultät der Akademie in Bern und führte sein Studium in Heidelberg weiter. In Bern stellte er sich 1830 dem Sanitätskollegium zur Prüfung und erhielt vom Sanitätsrat das Arztpatent. Mit Johann Friedrich Mumenthaler-Gugelmann erlosch die Ärztelinie, die vom ersten Heilmittelhersteller an, durch sechs Generationen gegangen war. Seine Tochter, Johanna Amalia vermählte sich 1854 mit dem Eisenhändler Johann Jakob Geiser. Dessen Vater, Friedrich Geiser, war ein einflussreicher Bürger von Langenthal. Er war Oberst, Grossrat, Wirt im Gasthof Kreuz und Gründer einer grossen Eisenhandlung. Johanna Amalia Geiser-Mumenthaler besass von 1881-1887 das Gastwirtschaftspatent und führte den Gasthof Kreuz. Ihr ledig gebliebener Sohn, Johann Gottfried, führte den Gasthof für weitere zwanzig Jahre weiter. Die Erbschaft Mumenthaler/ Geiser gelangte schliesslich an Johann Gottfrieds Schwester, Emma Rosalie Geiser. Emma verheiratete sich mit Alexander Johann Lehmann, Handelsmann in Langenthal.
Quelle: "Langenthaler Handwerksärzte und Apotheker im 18. Jahrhundert und ein Blick ins 19. Jahrhundert" von Marta Meyer-Salzmann (1984) , Signatur StAB P.B 25 : 1984 |
Bestandesgeschichte: | Alexander Johann Lehmann-Lanz, Sohn von Alexander Johann und Emma Rosalie Lehmann-Geiser, war der Hüter des Familienerbes, insbesondere des ärztlichen Kulturgutes der Familie Mumenthaler. Im Jahr 1929 übergab er eine Anzahl Bücher, zwei Apothekerschränke mit Gefässen und ärztliche Werkzeuge der Medizinhistorischen Sammlung der Universität Zürich. 1942 erhielt das Museum in Langenthal die beiden Apothekerschränke mit Zubehör sowie einen Teil der Bücher wieder zurück. Der übrige Nachlass gelangte durch Erbgang in verschiedenen Privatbesitz. Im Jahr 2015 übergab Trix Bühlmann-Epple, die Urenkelin von Alexander Johann Lehmann-Lanz, den Nachlass dem Staatsarchiv Bern.
Der Bestand war im Jahr 2016 vom Wasserschaden im Staatsarchiv Bern betroffen. Er wurde umgehend professionell behandelt und restauriert. Ein grösserer Schaden konnte verhindert werden. |
Umfang: | 4.7 Laufmeter |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://stabe.query.scope.ch/detail.aspx?ID=752967 |
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