Identifikationsbereich |
Signatur: | Verein 40 |
Titel: | Gotthelfverein Trachselwald, regionaler Kinder- und Jugendfonds |
Inhalt: | Protokolle, Unterlagen zu Pflegeverhältnissen, Korrespondenz |
Entstehungszeitraum: | 1918 - 2014 |
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Angaben zur Benutzung |
Bemerkungen: | Der Bestand befindet sich im Aussendepot I (Länggasse). Bitte beachten Sie die Bestellzeiten auf unserer Internetseite. |
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Angaben zum Kontext |
Provenienz: | 2018/42 |
Verwaltungsgeschichte: | Die grosse Armut und das Elend anfangs und Mitte des 19. Jahrhunderts bewog Jeremias Gotthelf – alias Pfarrer Albert Bitzius in Lützelflüh – zusammen mit anderen gleichgesinnten Männern ein Heim für verwahrloste Knaben zu eröffnen. Denn häufig wurden die Kinder, die meist am stärksten von der Not betroffen waren, verdingt, das heisst als Pflegekinder untergebracht. Im Juni 1835 konnten in einem Bauerhaus in Sumiswald 15 Knaben aufgenommen werden. Für viele Knaben gab die Zeit in diesem Heim eine hoffnungsvolle Perspektive für ihr zukünftiges Leben. Drei Jahre später wurde schon ein grösseres Haus benötigt.
Mit Gotthelfs Tod 1854 verlor das Heim sehr viel. Im März 1889 wandelte sich die Aufgabe der Arbeit „Trachselwald“ (so nannte sie sich). Hier und dort im Kanton bildeten sich Vereine, welche sich der Pflegekinder besonders annehmen wollten. Es war nur naheliegend, dass die Vereine ihren Namen mit „Gotthelfverein“ betitelten.
Auf Initiative von Pfarrer Schweizer wurde der Gotthelfverein Trachselwald am 14. Juli 1918 in Sumiswald gegründet. Der Verein war Mitglied des Kantonalverbandes der bernischen Gotthelfstiftung und des kantonal-bernischen Vereins für Kinder- und Frauenschutz. 1930 existieren im Kanton Bern bereits 18 Sektionen des Gotthelfvereins.
In der Überzeugung, dass ein guter Pflegeplatz besser ist als ein schlechtes Elternhaus, wurden Kinder aus misslichen Verhältnissen von den Behörden den Eltern weggenommen und in Pflegefamilien platziert mit dem Ziel, ihnen ein besseres Leben und eine gute, christliche Erziehung zukommen zu lassen. Über die Jugendfürsorgekommissionen der Gemeinden wurden die Pflegekinder in die Obhut des Gotthelfvereins vermittelt. Im ersten Jahr zählte der Gotthelfverein Trachselwald sechs Pflegekinder auf dem Etat. Mit der Zeit wuchs diese Zahl bis gegen 30 Kinder an und sank erst nach dem zweiten Weltkrieg gegen 20 Plätze. In den 1970er Jahren veränderte sich die Form der Unterstützung. Die Fremdplatzierungen gingen zurück, die Kinder blieben bei ihren Familien und erhielten finanzielle Hilfe zur Deckung der Lebens-, Kleider-, Ausbildungs- und Arztkosten. Seit dem Jahr 2000 unterstützt der Gotthelfverein jedes Jahr 20 bis 25 Kinder und Jugendliche mit Beiträgen für Lager, Kleider, Schuhe, Genesungskosten, auswärtige Verpflegung, Bahnabonnemente, Ausbildung etc.
Oftmals war es für die Bevölkerung nicht mehr klar, dass der Gotthelfverein nichts zu tun hat mit dem Gotthelf-Zentrum in Lützelflüh. Deshalb beschloss der Vorstand, dem öffentlichen Auftritt des Vereins ein neues Aussehen zu verleihen. Seit 2017 schmückt ein buntes Kleeblatt und der zusätzliche Schriftzug „Regionaler Kinder - und Jugendfonds“ die Dokumente des Gotthelfvereins. Vier Herzen finden sich zusammen zu einem vierblättrigen Kleeblatt: Die Herzen als Symbol für Herzlichkeit und das Kleeblatt für das Glück.
Jahresberichte: Signatur StAB P.C 486
Quelle: https://www.gotthelfverein-trachselwald.ch/100-jahre-gotthelfverein/ [aufgerufen am 29.07.2019] |
Umfang: | 0.9 Laufmeter |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | http://stabe.query.scope.ch/detail.aspx?ID=753662 |
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