B II Wehrwesen, 1371-1912 (Bestand)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Signatur:B II
Titel:Wehrwesen
Inhalt:Einzelne Teile des Bestandes:

1. Wehrwesen bis 1798:

Dieser Teil des Bestandes B II setzt sich neben ergänzenden Materialien verschiedener Herkunft (Manuskripte aus der alten Militärbibliothek, Aktenablieferung der Militärdirektion betr. Zeughaus- und Artilleriewesen, Einzelstücke aus Privatbesitz etc.) zur Hauptsache aus Archivalien zusammen, welche ursprünglich im Kriegsratsarchiv aufbewahrt wurden.

Es handelt sich mit einzelnen Ausnahmen um das Schriftgut des für das Wehrwesen des Alten Bern zuständigen Kriegsrates und seiner Ausschüsse (Militärkommission, Pulverkommission, Deutsche und Welsche Musterungskommission, Zeughauskommission, verschiedene ad hoc-Kommissionen).

In diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass sich neben dem Kriegsrat auch der Geheime Rat mit Angelegenheiten des Wehrwesens befasste. Seine Manuale und Akten befinden sich im Bestand B I.

Teil 1 des vorliegenden Inventars ist in drei Kapitel eingeteilt:

Allgemeines
Manuale, Protokolle, Kopialbücher, Etats etc., welche den gesamten Bereich oder grosse Teilbereiche des Militärwesens betreffen (Kriegsratsmanuale bzw. Manuale der Kommissionen).

Einzelne Gegenstände
Schriftgut (Akten, Etats, Rechnungen etc.) betreffend die einzelnen Gegenstände und Bereiche des Militärwesens, in Anlehnung an die traditionelle Ordnung der Aktenbände im Kriegsratsarchiv. Die Reihenfolge der schlagwortartigen Titel ist alphabetisch.

Rechnungswesen
Rechnungen und Beilagen über die Feldzüge, Garnisonen, Schanzenbau, Proviant etc.; chronologisch geordnet (ab 1589).
Bestimmte Rechnungen sind in 1.2. unter dem entsprechenden Sachgebiet eingereiht (z.B. Pulverrechnung, Zeughausrechnung).

Hinweis: Die systematische Erfassung der Quellen zu einer bestimmten Frage bedingt, dass alle drei Kapitel berücksichtigt werden, wobei mit Vorteil von den Manualen des Kriegsrates und der Kommissionen (Register) ausgegangen wird.


2. Invalide und Hinterlassene (bis 1854)

Der zweite Teil des Bestandes betrifft die Gefallenen, Verwundeten, Invaliden und Hinterlassenen der bernischen Feldzüge von 1798 bis 1815 sowie die obrigkeitlichen Pensionen.
Zum Teil ist auch die Unterstützung für Angehörige der fremden Dienste einbezogen, so insbesondere die Entschädigungen der französischen Schweizergardisten von 1792. Weiterer Gegenstand ist das Lazarettwesen.
Das Schriftgut, welches von 1798 bis 1854 reicht, besteht hauptsächlich aus Akten der Invalidenpensionskommission (ab 1807) und des Departementes des Innern (ab 1831) sowie den Rechnungen über die Invalidenpensionen.

Neben der Invalidenpensionskommission befassten sich als übergeordnete Behörden auch die Militärkommission bzw. der Kriegsrat und die Armenkommission sowie ab 1831 das Departement/Direktion des Innern mit der Unterstützung der Invaliden und Hinterlassenen. Es sind darum zu berücksichtigen:

- Manual und Akten der Militärkommission/Kriegsrat 1803-1831 in: BB II
- Manual der Armenkommission 1798-1831, in: B XII
- Manual des Departementes/Direktion des Innern 1831 ff., in: BB IV
- Manual der Armenkommission 1831 ff., in: BB XII


Das spezielle Verzeichnis (Register) der Toten und Hinterlassenen 1712 (E II 10) erschliesst die folgenden Archivalien zum Villmergerkrieg 1712:

B VII 2264: Vermischte Rechnungen Nrn. 10, 12 (Nachweis der Verwundeten und Hinterlassenen)

A V 431-438, 440: Toggenburgbücher A, B, C, D, E, F und K (Nachweis der Toten und Verwundeten)

B II 356-364: Akten betr. den Toggenburgerkrieg, 1712-1728 (Nachweise über Sanitätspersonal, Tote, Verwundete und Kranke)
3. Fremder Kriegsdienst (bis 1912)

Das Schriftgut beinhaltet die staatliche Politik hinsichtlich der Fremden Dienste, das Werbungswesen, die Organisation und den Dienstbetrieb der Truppen im Ausland (Bestände, Gerichtsbarkeit, Rechnungswesen etc.) sowie das Pensionswesen und bezieht sich in erster Linie auf den bernischen Anteil am ausländischen Solddienst. Einzelne Archivalien betreffen indessen auch andere Kantone (z.B. bei gemeinsamen Regimentern) oder die Eidgenossenschaft als Ganzes.

Das Kapitel „Allgemeines“ des vorliegenden Inventars enthält die Manuale, Akten und Rechnungen der Rekrutenkammer und der nachfolgenden Werbungskommission (ab 1833), im weiteren Vorstellungslisten, Totenrödel, vermischte Akten der verschiedenen Regimenter etc.

Die weiteren Kapitel umfassen Materialien zum Solddienst in den einzelnen Ländern (Frankreich, Holland, Neapel, Sardinien und verschiedenen Staaten). Besonders erwähnt seien hier die Kompanierödel (Landlisten), welche für genealogische Nachforschungen von Bedeutung sind.

Achtung: Die systematische Erfassung der Quellen zu einem bestimmten Gegenstand der fremden Dienste bedingt, dass sowohl „Allgemeines“ wie „Einzelner Staat“ berücksichtigt werden, wobei mit Vorteil von den Manualen der Rekrutenkammer/Werbungskommission (Register) ausgegangen wird.

Die Zuteilung der behördlichen Kompetenzen im Bereich der fremden Dienste ist über die ganze Zeitspanne recht kompliziert und hat zur Folge, dass der Benützer auch andere Bestände konsultieren muss.

Bis 1831 befasste sich der Geheime Rat/Staatsrat (als vorgesetzte Behörde der Rekrutenkammer) mit den fremden Diensten. Gleichzeitig gehörten diese aber auch zu den Geschäften des Kriegsrates (vgl. Manuale des Kriegsrates). Ab 1831 war das Militärdepartement mit der Aufsicht über die fremden Dienste beauftragt. Gleichzeitig befasste sich indessen das Diplomatische Departement als Nachfolgerin des Geheimen Rates weiterhin mit den Fragen des fremden Dienstes. Ab 1847 war die Direktion des Militärs für den noch bestehenden fremden Kriegsdienst zuständig (Gesetz vom 25. Januar 1847). Sie hatte sich bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den neapolitanischen Pensionen zu befassen.

Es sind deshalb die Manuale und Akten der erwähnten Behörden in den Beständen B I: Geheimer Rat, Staatsrat und Diplomatisches Departement und BB II: Wehrwesen 1803 ff. zu berücksichtigen.

Im Weiteren empfiehlt sich die Konsultation der Auslandbücher (in: A V), der Druckschriften betr. fremde Dienste (s. Bibliothek O) und - betreffend die Fürsorge für ehemalige Soldaten schweizerischer Truppen im Ausland - des Bestandes BB XII, besonders der Nr. 213. Die Kirchenbücher militärischer Einheiten des Fremden Dienstes befinden sich im Bestand B XIII: Niederlassungs- und Gemeindewesen bis 1831.

Dezember 1984 / Hu
Entstehungszeitraum:1371 - 1912
Zusätzliche Begriffe:Militärwesen, militaire, armée

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